Mit ein wenig Nostalgie fuhr der ASV am Samstag nach Herrieden. Nostalgie deshalb, weil man zu 6t antrat. Anselstetter und Blaufelder mussten sich nach den Doppeln verabschieden. Wie wichtig diese beiden Eingangsdoppel waren, lässt das knappe Ergebnis erahnen.

Für das ungeschlagene ASV Doppel Steger/Blaufelder fing das Spiel gegen Oppelt/Heller allerdings alles andere als optimal an. Einem deutlichen 2:11 im ersten Satz folgten ein 0:6 und später 6:10 Rückstand in Satz 2. Wie auch immer der Schalter bei diesem Zwischenstand umgelegt wurde, bleibt bis heute fraglich. Aber auf einmal kamen alle Blockbälle und auch Gegenangriffe fanden ihr Ziel auf der Platte, wodurch der vorentscheidende zweite Satz umgebogen werden konnte. Die Sätze 3 und 4 verliefen jeweils ausgeglichener, wobei das ASV Doppel jeweils einen 3 Punkte Vorsprung durchbringen konnte. Lechner/Anselstetter zeigten gegen Schnotz/Fischer schon fast einen ihrer Klassiker. Dominante erste zwei Sätze, um dann völlig den Faden zu verlieren. Zum Einen aus eigener Passivität heraus, zum anderen aufgrund stärker werdender Gegner. Im Entscheidungssatz fassten sich alle 4 Spieler ein Herz und es entwickelte sich ein sehenswerter, offensiver Schlagabtausch mit dem besseren Ende für den ASV.

Mit der 2-0 Führung im Rücken ging Steger gegen Oppelt motiviert in die Partie. Von Beginn an bot er sein komplettes Repertoire aus sicherem sowie variantenreichen Defensivspiel und platzierten Topspins auf. Oppelt konnte lediglich Satz 2 ausgeglichen gestalten, dem Herrieder fehlte es an diesem Tag an Konstanz in den Folgetopspins. Im Anschluss soll der Satz „Ich freue mich darauf, wenn Noppen endlich verboten werden“ gefallen sein. Schnotz ging gegen Lechner recht souverän 1-0 in Führung. Ab Satz zwei konnte Lechner das Spiel zwar ausgeglichen gestalten, mehr als ein Satzgewinn sollte am Ende allerdings nicht am Scoreboard stehen. In seinem ersten BOL Einzel zeigte ASV Youngster Westphal im offenen Spiel gegen Fischer sehr starke Bälle. Über die komplette Spielzeit hatte er jedoch Probleme mit den schnittreichen und variablen Aufschlägen des Herrieders, dem er schlussendlich zum Sieg gratulieren musste. Seibold und Heller lieferten sich ein taktisch und spielerisch ausgeglichenes Duell, in dem Heller es in zwei Sätzen schaffte einen hohen Rückstand zu egalisieren, und so den dritten Punkt und damit den Ausgleich, für Herrieden zu erspielen.

Ins Duell der Einser startete Steger wieder wie die Feuerwehr und lies im ersten Satz gegen Schnotz nichts anbrennen. Die beiden Folgesätze verhalfen dem Heimakteur zunehmend zu Sicherheit, vor allem seine offensive Rückhand auf Nopspins von Steger brachten ihm diese beiden Sätze ein. Doch Steger bäumte sich noch einmal auf, erzwang den Entscheidungssatz und konnte diesen, nach hartem Kampf für sich entscheiden und für den ASV zur erneuten Führung stellen. In seinem ersten Spiel des Abends ohne Noppen-Beteiligung dominierte Oppelt gegen Lechner vor allem durch seine schwer zu lesenden Aufschläge. Erst in Satz drei wusste Lechner mehr damit anzufangen, die entscheidende Wende gelang dem Wilhelmsdorfer leider nicht mehr. 4:4 vor den Schlusseinzeln und dem Auftritt der jungen Wilden aus der Wilhelmsdorfer zweiten Mannschaft. Bis auf Satz 1 gingen alle drei weiteren Sätze zwischen Fischer und Seibold in die Verlängerung. Seibold bestach vor allem durch konsequentes Blockspiel, glänzte aber auch durch intelligente Topspins. Da auch sein Gegenüber Fischer durch eine hohe Qualität von Angriffsbällen überzeugte entwickelten sich häufig Ballwechsel, die man durch KI nicht schöner hätte berechnen können. Am Ende behielt Seibold die Oberhand und sicherte den Auswärtspunkt. Westphal kam gegen Heller gut in die Partie, fand aber in den Sätzen zwei und drei kein Rezept gegen Hellers facettenreiches Spiel, geprägt von hartem Unterschnitt und harten Angriffsbällen. Auch Westphal konnte den Entscheidungssatz erzwingen, spielte diesen furios und führte bereits 10-3, als sich Heller noch einmal aufbäumte und auf 10-9 herankam. Der letzte Punkt des Abends sollte aber an den 12jährigen Wilhelmsdorfer, zum viel umjubelten Auswärtssieg, gehen.

Eine bärenstarke Mannschaftsleistung, die den ASV wieder ins obere Tabellendrittel bringt. Am kommenden Freitag gastiert mit Bruckberg eine Wundertüte in Wilhelmsdorf. Treten diese mit beiden Rumänen an, wird es schwierig im vorderen Paarkreuz zu punkten, vielleicht wird aber auch der Jugend und somit der Nachhaltigkeit der Vortritt eingeräumt. Der ASV will in jedem Fall punkten, um mit dem Abstieg endgültig nichts mehr am Hut zu haben.

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zum Spiel

TTR Punkte vorm Spiel:

Uwe Steger

1704

Fabian Schnotz

1693

Christoph Lechner

1692

Tobias Oppelt

1682

(Florian Anselstetter)

Lukas Seibold

(1590)

1584

Martin Fischer

1682

(Uwe Blaufelder)

Timo Westphal

(1658)

1607

Michael Heller

1674

Summe

6587

 

6731

Abweichung

+/-144

Durchschnitt

+/-36